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Nachhaltiger leben - Der Blog zu den Selbstversuchen


Unser (vorläufiges) Resümee des verpakungsfreieren Selbstversuchs

19.07.2017   Gunnar

Unser (vorläufiges) Resümee des verpackungsfreieren Selbstversuchs

Viele Dinge haben mich überrascht. Angefangen damit, dass es in dem gewohnten Haus-Supermarkt dann doch relativ begrenzte Möglichkeiten gibt ohne Verpackung einzukaufen. Auch die vielen angewöhnen Dinge, für die es keine Alternative gibt, die man aufgrund von Comfort oder schlichtweg Zeitmangel nicht wirklich missen möchte. 

Wir hatten uns vorgenommen, viel zu schaffen. Leider war das ganze Unterfangen für unsere jetzige Situation ein bisschen zu ambitioniert. mit der bevorstehenden Geburt unseres 3. Kindes, dann mit Neugeborenem und zwei weiteren kleinen Wirbelwinden ist es dann doch immer etwas schwerer Sachen umzusetzen. Den wöchentlichen Essenseinkauf um eine Station zu erweitern, ist zum Beispiel fast schon ein Ding der Unmöglichkeit.

Na ja, immerhin haben wir uns den Unverpackt-Laden anschauen können. Auch wenn es nicht zu einem gezielten Einkauf gekommen ist. Wir haben uns aber fest vorgenommen das ein paar Monate lang auszuprobieren wenn sich die Lage beruhigt hat.

Ist auch ein größeres Unterfangen. Da, wie wir feststellen durften, einiges umstrukturiert werden muss. (was man kocht, wann man was kocht, anders einkaufen etc.)

Für uns war auf jeden Fall sehr interessant wie schwer es denn tatsächlich ist diese ganzen Dinge umzusetzen. Angefangen von wenigen Optionen im gewöhnten Supermarkt, bis hin zu den Dingen die man Aufgrund von angewöhntem Komfort nicht mehr missen möchte. Vielleicht auch nur erstmal nicht missen möchte.

Wir sind aber nicht untätig gewesen und ein paar kleine Änderungen haben wir schon in den Alltag übernehmen können. Von den kleinen Erfolgen und Anregung möchten wir euch hier ein paar schreiben.

Eine ganz andere Sache hat mich aber auch besonders überrascht. Eine kleiner und ein Anstoß sich die Sachen die man sich immer wieder erzählt öfter mal zu hinterfragen. Davon aber am Ende mehr.


Unsere kleine Liste

Aber erstmal hier unsere kleine Auflistung von den Dingen die wir gefunden haben. Und schon erfolgreich und langfristig in den Alltag integrieren konnten: 

- Wir benutzen seit einiger Zeit schon Wascherde zum haarewaschen und duschen. Wegen den Plastikflaschen. Wir bestellen Sie immer hier im großen Packungen kostet uns ca. 50 € hält aber dann ungefähr ein dreiviertel Jahr für zwei Leute. Wohlgemerkt mit kurzen Haaren.
- Eiscreme! Ein Rezept das sehr gut schmeckt und leicht zu variieren ist. Einfach die Früchte austauschen und dann hat man sehr schöne Eiscreme die vermutlich genauso dick macht wie die normale. Aber ohne Verpackung und mit gesünderen Zutaten. Rezept ganz unten.
- Käse (und Wurst zumindest) kann man im Basic in die eigenen Behälter legen lassen. Hängt aber denke ich auch vom Verkäufer ab. Einfach mal fragen.
- In dem Buch plastikfreies leben fanden wir die Idee Feuchttücher selber zu machen was sehr gut funktioniert und wirklich einfach zu machen ist
- Saft, Milch und Sahne kaufen wir mittlerweile immer nur noch in Flaschen. Glücklicherweise sind das Pool Flaschen und keine Einwegflaschen die von der Ökobilanz ja eh nicht so toll sind, wie wir in den Vortrag von Frau Biermoser gelernt haben. Gemüse eh nur ohne Tüte in Kisten und Taschen.
- Wir putzen und waschen schon eine Weile mit EM (effektive Mikroorganismen), die kommen zwar immer in Plastikflaschen, aber wir machen eine Sammelbestellung in Kanistern und brauchen dafür kein Putzmittel und sehr wenig oder kein Waschmittel.

Ein Anstoss

Das interessanteste was ich aber erlebt habe, war eine Situation bzw. ein Gespräch auf einem Dreh. In einem Fotostudio hatten wir Mittagessen bestellt und es kam natürlich in Plastik- und Styroporbehältern. Das Studio bestellt regelmäßig und viel (für die ganze Crew und Kundschaft). Wir hatten dann über den Selbstversuch gesprochen und am 1 Tag war die Aussage des Chefs "aber was will man machen manchmal geht es halt nicht anders" mit dem Wink auf die Plastikbehälter.

Am nächsten Tag kam aber der Chef zu uns her und erzählte uns Ihn hat das Gespräch nicht mehr losgelassen. Er lässt recherchieren welche Möglichkeiten es für wiederverwendbare Behälter gibt, die sie dann mit den Lieferdiensten benutzen. Und es stimmt, man sagt sich die viel zu oft, hier kann ich ja eh nichts anders machen obwohl es eigentlich immer eine Lösung gibt. 

Für mich war es ein AHA-Monemt. Dass auch Diskussionen und Gespräche einiges verändern können. Zusätzlich oder vermutlich noch leichter wenn man ein Vorbild bei der Sache ist.

In diesem Sinne, suchen wir weiter nach Lösungen die sich in den Alltag integrieren lassen. Wir bleiben dran.

Und noch was wir als nächstes noch umsetzen wollen:
- Getreidemilch selbst machen (wer da ein gutes Rezept hat, bitte melden. Unsere bisherigen Versuche waren eher nicht so )
- Spülmaschinenpulver und Klarspüler selbst herstellen
- Zahncreme selbst machen (hier bekommen wir am Freitag ein Rezept, das ich schon mal gut finde. Und unser Großer auch.)

Eiscreme:
1 Tasse Cashew-Kerne
2 gefrorene Bananen (oder 2 Tassen gefrorene Himbeeren, oder Blaubeeren oder Erdbeeren oder oder oder)
1/2 Teelöffel Vanille
1 Tasse Reis oder Mandelmilch (wir nehmen oft die Getreidemilch die grad da ist...)
1/2 Tasse Kokosflocken
4 Datteln

Alles Mixern und fertig.